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Vogelgrippe 2024: Droht eine neue Pandemie?

Vogelgrippe 2024: Droht eine neue Pandemie?

Was ist die Vogelgrippe (H5N1)?

Die Vogelgrippe wird durch Influenza-A-Viren verursacht, die in verschiedene Subtypen unterteilt werden. Der Subtyp H5N1 ist besonders gefürchtet, da er nicht nur bei Vögeln, sondern in seltenen Fällen auch bei Menschen zu schweren Erkrankungen führen kann.

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) versteht man unter der Vogelgrippe "in erster Linie eine Erkrankung durch Influenza-A-Viren bei Vögeln. Diese Viren können unter Umständen auch auf Menschen übertragen werden und zu schwerer Erkrankung führen." Die Übertragung von Tier zu Mensch erfolgt meist durch engen Kontakt mit infizierten Vögeln oder deren Ausscheidungen.

Besonders besorgniserregend ist die hohe Sterblichkeitsrate von über 50% bei infizierten Menschen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten vor allem in asiatischen Ländern einige Hundert Menschen an der Vogelgrippe H5N1 gestorben.

Aktuelle Lage: H5N1-Ausbrüche bei Kühen in den USA

Seit März 2024 häufen sich die Meldungen über H5N1-Infektionen bei Milchkühen in den USA. Mittlerweile sind laut der US-Gesundheitsbehörde CDC 12 Bundesstaaten und 139 Herden betroffen (Stand 3. Juli 2024). Auch vier menschliche Fälle wurden nach Kontakt mit infizierten Kühen bestätigt, glücklicherweise mit milden Verläufen.

Forschende haben das Virus genauer untersucht und festgestellt, dass es sich offenbar besser an Säugetiere anpasst. Eine in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichte Studie zeigt, dass sich das H5N1-Virus effizienter an Rezeptoren in den Atemwegen von Säugetieren binden kann. Dies könnte die Übertragung auf den Menschen erleichtern.

Auch in Deutschland wird die Lage aufmerksam beobachtet. Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ist das hierzulande zirkulierende H5N1-Virus ebenfalls in der Lage, Rinder zu infizieren. Allerdings schätzen Experten die Gefahr eines großflächigen Ausbruchs in deutschen Milchviehbetrieben aufgrund strenger Überwachungsmaßnahmen derzeit als gering ein.

Risiko einer Übertragung von Mensch zu Mensch

Bisher gibt es keine Hinweise auf eine fortgesetzte Übertragung der Vogelgrippe H5N1 von Mensch zu Mensch. Doch Forschende warnen, dass sich dies ändern könnte. Die bereits erwähnte Studie in "Nature" zeigt, dass sich das Virus an menschliche Zellen im Atemtrakt binden kann. Allerdings wären laut Experten noch mindestens fünf weitere Mutationen nötig, um eine effiziente Übertragung über die Luft zu ermöglichen.

Versuche mit Frettchen, die als Modell für die Mensch-zu-Mensch-Übertragung dienen, deuten darauf hin, dass das Virus noch Schwierigkeiten hat, sich über Aerosole zwischen Säugetieren zu verbreiten. Dennoch mahnen Fachleute zur Wachsamkeit, da sich Viren schnell verändern können.

Einschätzung der Pandemie-Gefahr durch Experten

Die WHO schätzt das Pandemie-Risiko durch die Vogelgrippe H5N1 derzeit noch als gering ein, betont aber die Notwendigkeit einer genauen Beobachtung der Lage. Auch das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sieht aktuell keine unmittelbare Bedrohung für die Bevölkerung.

Dennoch warnen renommierte Virologen wie Christian Drosten vor einem möglichen "Anlauf zu einer nächsten Pandemie". Der Infektiologe Leif Erik Sander von der Berliner Charité plädiert dafür, den Ausbruch bei den US-Kühen als "reelle Gefahr" ernst zu nehmen.

Fachleute betonen, dass die jüngsten Erkenntnisse zur Anpassung des H5N1-Virus an Säugetiere zwar mit Vorsicht zu interpretieren sind, aber dennoch einen Schritt in Richtung eines Pandemie-Risikos darstellen könnten. Eine kontinuierliche Überwachung und weitere Forschung seien unerlässlich, um die Entwicklung vollständig zu verstehen und mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Vorsichtsmaßnahmen und Vorbereitungen

Angesichts der potenziellen Gefahr einer Übertragung der Vogelgrippe H5N1 auf den Menschen ergreifen einige Länder bereits Vorsichtsmaßnahmen. So bieten die finnischen Gesundheitsbehörden Menschen mit erhöhtem Risiko, wie zum Beispiel Personen mit engem Tierkontakt, eine vorbeugende Impfung an. Dies berichtet das Ärzteblatt unter Berufung auf die finnische Gesundheitsbehörde THL.

Auch in den USA wird über eine mögliche Impfung von Kühen in nicht-infizierten Beständen diskutiert, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Laut Experten ist in Deutschland aktuell noch keine Impf-Dringlichkeit gegeben, aber eine gute Vorbereitung sei wichtig, um im Ernstfall schnell handeln zu können.

Ein Vorteil im Falle einer Pandemie wären die Erfahrungen und die Infrastruktur, die während der Corona-Pandemie aufgebaut wurden. So könnten beispielsweise Impfzentren schneller reaktiviert und Testkapazitäten hochgefahren werden. Auch die Bevölkerung ist sensibilisiert und kennt Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten und Maskentragen.

Dennoch betonen Fachleute, dass eine Influenza-Pandemie anders verlaufen würde als die Corona-Pandemie. So sei das Influenzavirus deutlich wandlungsfähiger und eine Impfstoffentwicklung dadurch komplexer. Auch die Krankheitsverläufe und Risikogruppen könnten sich unterscheiden.

Um bestmöglich vorbereitet zu sein, sei eine kontinuierliche Überwachung der Lage und eine enge internationale Zusammenarbeit entscheidend, so der Virologe Christian Drosten im Deutschlandfunk. Nur so könnten neue Entwicklungen frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Fazit: Wachsamkeit ist wichtig

Die aktuelle Situation rund um die Vogelgrippe H5N1 zeigt, dass das Virus Pandemie-Potenzial hat, auch wenn das Risiko derzeit noch als gering eingeschätzt wird. Die jüngsten Ausbrüche bei Milchkühen in den USA und die Erkenntnisse zur Anpassung des Virus an Säugetiere unterstreichen die Notwendigkeit einer genauen Beobachtung und Vorbereitung.

Experten mahnen, die Ausbrüche ernst zu nehmen und wachsam zu bleiben. Eine effektive Überwachung, internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten seien entscheidend, um im Falle einer Pandemie schnell reagieren zu können.

Auch wenn die Gefahr aktuell noch gering erscheint, sollte die Möglichkeit einer Übertragung auf den Menschen nicht unterschätzt werden. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich ein Virus global ausbreiten kann und welche Auswirkungen dies auf Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft haben kann.

Es bleibt zu hoffen, dass die Vogelgrippe H5N1 weiterhin unter Kontrolle bleibt und keine Pandemie auslöst. Doch die Wachsamkeit und Vorbereitung auf einen möglichen Ernstfall sind unverzichtbar, um die Gesundheit der Bevölkerung bestmöglich zu schützen.